#16

RE: Sitzbereich

in Starbucks 17.08.2016 20:10
von Caline d`Mathieu • 38 Beiträge

Ich nahm mir fest vor den Brief zu verfassen, schon alleine weil ich auf die Reaktion gespannt war, falls ich überhaupt eine bekam. "Es wird langsam eng, mein Lieber. Entdecke ich da schon ein graues Haar?", zog ich ihn auf und sah mir seine Haare etwas genauer an. Ich tat so als müsste ich mir seine Forderung durch den Kopf gehen lassen. "Mhhh, ich bin mir nicht sicher, ob das so gut für dein Ego wäre. Nachher wächst es noch an und ihr passt nicht mehr zusammen in einen Raum", überlegte ich laut und kämpfte um eine ernste Miene. Nach einigen Sekunden jedoch schlich sich ein verräterisches Grinsen auf meine Lippen. Morgen würden mir mit ziemlicher Sicherheit meine Wangen schmerzen vom vielen Grinsen. So viel wie heute hatte ich schon seit langem nicht mehr gelacht, dabei kannte ich Nolan noch gar nicht lang.
Bei seinem Kommentar über das selbst gemalte Bild musste ich schmunzeln. Nur schwer konnte ich mir Nolan beim Malen vorstellen. Es lag so gut wie jedem Künstler im Blut einen anderen Künstler zu erkennen. Doch so schätzte ich Nolan gewiss nicht ein. Als er mich bat ihm das Zeichnen beizubringen, sah ich mich in meiner Vermutung bestätigt. "Aber klar doch. Aus dir machen wir den Picasso des 21sten Jahrhunderts", versicherte ich ihm.Bei seinen nächsten Worten musste ich schon wieder auflachen. So wie er von meiner kleinen Rebellion sprach, hörte sie sich wirklich niedlich an. "Hey, so unschuldig bin ich gar nicht. Ich wurde schon mal verhaftet", mahnte ich ihn und hob zur Verdeutlichung noch mal einen Finger in seine Richtung. Es war die Wahrheit, ich wurde wirklich schon einmal wegen Vandalismus verhaftet, aber das war eigentlich nicht der Rede wert. Ich verbrachte damals ganze zwei Stunden auf dem Polizeirevier, bis meine Eltern mich abholten. Dies waren bis dahin die schlimmsten zwei Stunden meines Lebens gewesen. Der anschließende Hausarrest, war im Vergleich betrachtet nicht der Rede wert.
Nur allzu gerne lies ich Nolan in dem Glauben, ich wäre nur wegen dem ausgezeichneten Kunstprogramm nach Toronto gekommen. Die Wahrheit konnte ich ihm ja wohl schlecht sagen dafür war es noch reichlich zu früh. Dieses Thema war nicht gerade leicht zu verdauen und es brauchte Vertrauen um darüber mit jemanden sprechen zu können. Zwar vertraute ich Nolan schon jetzt, doch noch nicht annähernd genug.
"Wir sprechen uns wieder, wenn du erstmal auf der Matte liegst und ich von oben auf dich hinabblicke, neckte ich ihn weiter und lächelte in mich hinein. Ich glaubte zwar im Traum nicht daran eine Chance gegen ihn zu haben, aber man konnte sich ja ein bisschen Mut zusprechen. Zu dem Privatunterricht sagte ich trotzdem nicht Nein. Insgeheim freute ich mich schon jetzt darauf, Nolan vollkommen verschwitzt und vielleicht sogar ohne ein Shirt betrachten zu können. Diese Gedanken würde ich niemals laut äußern, doch leider konnte ich es nicht verhindern, dass ich leicht Rot wurde. Hoffentlich fiel Nolan meine neue Gesichtsfarbe nicht auf.
Natürlich bemerkte ich sofort, dass Nolans Lächeln leicht verblasste als ich nach seinen Geschwistern fragte. "Oh...", war alles was mir vorerst dazu einfiel. Ich schenkte ihm ein zaghaftes Lächeln. "Naja, ob Halbgeschwister oder leibliche Geschwister. Familie bleibt Familie", versuchte ich ihn ein wenig aufzumuntern. "Kaum zu glauben, aber wahr, ich vermisse die Zwillinge sogar ein bisschen. Sie können zwar ziemlich nerven, aber ich denke das ist der Job von Geschwistern. Zum Glück konnte ich zumindest Alaska mitnehmen", erzählte ich ehrlich und nahm noch einen Schluck von meinem Getränk.

@Nolan Salvage


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