Zu Hause hatte sich Nolan in einen schicken Anzug geworfen. Denn er wollte, wie so viele in der Stadt zu der Black & White Party im Casino. Es sollte eine große Festlichkeit werden, bei der einige wichtige Menschen auftauchen würden. So hatte er @Caline d`Mathieu gefragt, ob diese ihn begleiten würde. Natürlich hatte die schöne Rothaarige nicht sofort ja gesagt und hatte ihn zappeln lassen. Darin war sie wirklich eine Meisterin. Lange hatte Nolan gebraucht, ihr ein Ja zu entlocken. Gerade wo er unter der Dusche gestanden hatte, hatte Caline ihm aber mitgeteilt, das diese nachkommen musste, da ihr etwas wichtiges dazwischen gekommen war.
Nachdem er seinen Anzug angezogen hatte und auch seine Schleife gerichtet hatte, waren seine Haare an der Reihe. Diese stylte er ein klein wenig anders als sonst, denn er wollte heute eleganter wirken und die Künsterlin damit vielleicht beeindrucken können. Sein Auto ließ er stehen und nahm lieber den Bus zum Casino. Er wollte am Abend sicherlich etwas Trinken und da war es besser mit dem Bus zu kommen. Wenige Male, war er erst mit dem Bus durch die Stadt gefahren, denn sonst nahm er immer sein Auto. Dabei fielen ihm ein paar Dinge auf, die er schließlich fotografierte. So etwas hatte er noch nie gesehen. Einfach unbeschreiblich. Lange blieben ihm die Bilder im Kopf und verpasst dabei fast seinen Ausstieg. Rechtzeitig, hatte der 25 Jährige noch gemerkt, das er bereits vor Ort war und stieg aus dem Bus. Ein paar Meter musste er noch laufen und kam dann in einer kleinen Schlange an. Männer und Frauen in schicken Kleidern und Anzügen. Selten sah man so viel Eleganz auf den Straßen in Toronto. Jedenfalls, achtete er sonst nicht darauf. Dem Türsteher reichte er seinen Personalausweis und schenkte ihm ein kleines Lächeln, auch wenn dieser es nicht erwiderte. Ein großer Mann, mit dem man sicherlich keinen Ärger haben wollte. Mit einem Schlag konnte er einem bestimmt sämtliche Knochen brechen. Erleichtert war Nolan, als dieser seinen Ausweis wieder bekam und hinein gelassen wurde. Sofort schaute Nolan sich um, ob Caline vielleicht schon da sein würde, aber er konnte die Rothaarige noch nirgends entdecken. Daher setzte er sich zur Showbühne, auf der eine junge Frau sang. Bei einer netten Kellnerin bestellte er einen Drink, den er auch recht schnell bekam. Daran nippte er, während er sich immer wieder nach seiner Nachbarin umblickte.

Den ganzen Tag schon hatte @Nolan Salvage versucht mich zu überreden, mit ihm zu dieser Black & White Party zu gehen. Eigentlich waren solche Feierlichkeiten überhaut nicht mein Ding. Schon allein bei dem Gedanken von so vielen fremden Leuten umgeben zu sein wurde mir leicht übel. Zugegeben, seit der Sache mit diesem verrückten Stalker in London war ich zunehmend paranoid, wenn ich mich in großen Menschenmassen aufhielt. Das Gefühl die Kontrolle zu verlieren, war dann beinahe übermächtig. Daher hatte ich auch gezögert, Nolan zuzusagen. Ohne Zweifel war mein Interesse geweckt worden und auch meine Neugier war gestiegen. Unbewusst biss ich mir auf die Unterlippe und haderte mit mir. Seit geschlagenen fünf Minuten starrte ich nun schon auf das Display meines IPhones. In meinem Kopf diskutierte ich das Für und Wider. Mir war klar, dass mein Verhalten total albern war, trotzdem konnte ich mich nicht so einfach zu einer Entscheidung durchringen. Vor ein paar Monaten hätte ich gar nicht lange überlegt und sofort zugesagt, doch heute bedachte ich fast jeden meiner Schritte, zumindest wenn diese mit großen Menschenansammlungen zu tun hatten. Ein undefinierbarer Laut drang über meine Lippen, als ich mich dazu entschloss das Smartphone zu entsperren und Nolan zuzusagen.
Da ich erst vor einer halben Stunde der Dusche entstiegen war, machte ich mich sogleich auf den Weg zu meinem Kleiderschrank. Ich besaß ein einziges weißes Kleid und dieses suchte ich nun. Sobald ich es in den Händen hielt, schlüpfte ich auch sofort hinein. Meine Haare steckte ich locker nach oben, dann trug ich ein leichtes Makeup auf. Auf dem Weg in die Küche, legte ich eine Kette und ein Paar Ohrringe an. Ich war nie jemand gewesen, der lange gebraucht hatte um sich für etwas fertig zu machen. Es war mir ein Rätsel, wie Mädchen 2 Stunden oder länger im Badezimmer verbringen konnten. Auf dem Tresen meiner Küchenzeile stand eine Flasche Rotwein, welche mich wirklich verführerisch anlachte. Ich sagte mir, dass ein oder zwei Gläser wohl genehmigt waren, wenn auch nur um mir Mut anzutrinken. Vorsichtig entkorkte ich die Flasche, goss mir ein Glas ein und nahm einen Schluck. Bedauerlicherweise traf ich beim Zurückstellen des Glasen den Tresen nicht vollständig, so dass das Glas kippte. Natürlich ergoss sich der Inhalt gnadenlos über mein weißes Kleid. Fassungslos blickte ich auf den größer werdenden roten Fleck. Ein paar unschöne Flüche kamen mir über die Lippen. Die Scherben waren in den ganzen Küche verteilt, doch daran störte ich mich momentan nicht. Meine größte Sorge und Aufmerksamkeit galt dem ruinierten Kleid. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass Nolan mich in weniger als einer halben Stunde eigentlich abholen wollte. Schnell griff ich nach meinem Handy und schrieb ihm, dass mir etwas wichtiges dazwischen gekommen war und ich nachkommen würde. Ich beeilte mich, mein Kleid gegen eine Jeans und ein Shirt zu tauschen, dann war ich auch schon auf dem Weg nach unten. Glücklicherweise befand sich nicht weit von dem Apartmentgebäude eine Mall, in welcher ich wie durch ein Wunder recht zügig einen weißen Zweiteiler fand. Wieder in meinem Apartment angekommen tauschte ich schnell die Klamotten. Meine Hochsteckfrisur hatte sich durch die ganze Hektik in Wohlgefallen aufgelöst, daher zog ich die Spangen komplett hinaus und steckte nur die vorderen Strähnen nach hinten.
Mit etwas Glück schaffte ich es mir vor der Tür ein Taxi heranzuwinken. Sobald ich dem Fahrer die Adresse genannt hatte kramte ich noch einmal in meiner Clutch und vergewisserte mich, dass ich auch wirklich alles Lebensnotwendige dabei hatte. Schneller als gedacht, hielt das Taxi vor dem Casino. Am Eingang stand ein großer bulliger Türsteher, welcher grimmig dreinblickte. Ich machte mir die Mühe meinen Ausweis heraus zu holen, doch der Mann winkte mich einfach durch. Das Casino war von innen genauso beeindruckend wie von außen. Kurzentschlossen machte ich mich auf die Suche nach Nolan und fand diesen an der Showbühne. Zielstrebig hielt ich auf ihn zu und wie von allein breitete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus. "Hey Prinz Charming", begrüßte ich ihn neckend. "Tut mir leid, dass ich so spät bin. Ich hatte einen kleinen Zwischenfall", erklärte ich schuldbewusst bevor ich mich setzte.

Weiterhin sah, sich der Salvage um. Jedoch kam er auch nicht drum herum, die Show im Auge zu behalten. Nach einer Weile schaute er auf sein Handy, ob er nicht noch eine Nachricht von @Caline d`Mathieu erhalten hatte. Doch war seit ihrer letzten Benachrichtigung nichts mehr erschienen. Vielleicht brauchte sie auch noch ein wenig Zeit im Bad, dies brauchten Frauen meistens. Daher beschloss er sich weniger Sorgen um seine Nachbarin zu machen und seinen Drink zu genießen. Lange hatte er auch nicht mehr warten müssen, da kam Caline zu ihm. "Prinzessin" erwiderte er mit einem Lächeln. "Nun bist du ja da. Und du sieht bezaubernd aus, wenn ich das bemerken darf" gab er charmant als Antwort zurück. Einen Augenblick sah er die Künsterlin noch an. Ihr Kleid war wirklich wundervoll und es stand ihr besonders gut. Das sie ihre Haare dazu offen trug und nur leicht nach hinten geklemmt, gefiel ihm um so mehr. "Möchtest du etwas trinken?" fragte er schließlich und rückte einen Stuhl weiter, so das sich Caline direkt neben ihn setzten konnte. "Ich habe mir während der Wartezeit schon einen Drink erlaubt." grinste er leicht und hob demonstrativ sein Glas. Der Bourbon war Herb gewesen, gut aber Herb. Da dieser aber sehr hochprozentig schien, wollte er keinen zweiten haben und würde sich später etwas anderes bestellen. Schließlich wollte er den Abend mit Caline genießen, nachdem er sie schon eine ganze Weil hat überreden müssen. Zum Glück war ihm dieses gelungen und war glücklich darüber, das sie seiner Einladung gefolgt war. Natürlich würde die Rechnung der Getränke und eines eventuellen Essens auf ihn gehen.
"Ich freue mich wirklich das du gekommen bist" mit einem Lächeln auf dem Gesicht, blickte er in ihre wundervollen Augen. "Ich habe nicht damit gerechnet das du zusagen würdest, nachdem ich so eine Nervensäge war" grinste er nun. "Aber du wolltest deinen Prinzen wohl nicht enttäuschen, oder?" hob er amüsiert eine Augenbraue. Noch immer sah er die Rothaarige an, während er mit ihr sprach.