#1

Freundschaft ist nicht immer leicht Alexander & Nikolaj

in Flashback 19.05.2016 21:51
von Prof. Dr. Nikolaj Anderson | 650 Beiträge

@Alexander Jaden

Das Leben war nicht immer einfach. Auch für ihn nicht. Er kannte sich in vielen Dingen aus, mochte seinen Job auf seine Weise. Doch seine Familie stand bei ihm immer an erster stelle. Doch ohne Noreen und Ariel zu leben, war etwas was ihm schwer fiel.
Alexander war sein bester Freund geworden. Damals, als er nach Toronto gezogen war und an der Uni angefangen hatte. Hier hatte er ihn kennen gelernt und fanden einen Draht zusammen. Ihre Freundschaft verfestigte sich und zusammen hatten sie schon mal die Nächte durchgezecht.
Sie besprachen alles miteinander. So wie Freunde nun mal waren.
Und dann kam der Tag , an dem die 3 jährige Ariel starb. Vom Auto überfahren. Seiner Frau Norenn versuchte er Halt zu geben, auch wenn er selber innerlich zerbrach und dann kam der Tag , an dem er nach Hause kam und sie war weg. Weg ...wohin das wußte er nicht. Er beauftragte zwei Privatdetektive und dennoch. Sie war vom Boden verschluckt. Das gab ihm den Rest und er zog sich zurück.
Von seiner restlichen Familie und von all seinen Freunden. Auch von Alexander. Ohne Begründung.
Er stürzte sich in die Arbeit und das ist das, womit er sich ablenkte.
Seinen Freund sah er ab und an in der Uni, doch sprach er nur dienstlich mit ihm. Er hatte Alexander nie eine Erklärung gegeben für sein Verhalten.
Es war Dienstag und er saß in seinem Büro, kontrollierte die Semesterbücher und schaute nach den Vorlesungen. Es gab immer genug zu tun.


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#2

RE: Freundschaft ist nicht immer leicht Alexander & Nikolaj

in Flashback 20.05.2016 16:22
von Alexander Jaden | 781 Beiträge

Wieder einmal hatte die Universitätsleitung Alex gebeten, einige Kurse im Bereich Wirtschaft als Gastdozent zu übernehmen. Da er in der letzten Zeit immer nur gute Erfahrung mit diesen Kursen gemacht hatte, konnte er ohne großes Überlegen fast direkt zusagen. So kam es, dass er heute auf dem Campus war, er würde noch einige Kleinigkeiten mit dem Direktor besprechen müssen. Und wie es sich so traf, war dieser Direktor nun sein Freund Nikolaj. Wobei, war dieser überhaupt noch zu seinen Freunden zu rechnen? Schon eine ganze Weile hatte Alex nichts mehr von ihm gehört, noch nicht einmal Antworten auf seine Anrufe hatte er bekommen. Dabei hatten sich die beiden Männer ziemlich gut verstanden, er hatte Nikolaj zu seinen engsten Vertrauten gezählt, und davon gab es nur sehr wenige. Wie hatte es dazu kommen können, dass der Kontakt einfach so abbrach. Gut, Alex wusste vom Tod der Tochter des anderen Mannes, ein Schlag, der diesen sehr hart getroffen hatte, was man auch sehr gut verstehen konnte. Hinzu kam, dass Nikolajs Frau vor einiger Zeit verschwunden war und seit diesem Zeitpunkt hatte sich der Uniprofessor gänzlich zurückgezogen. Auch gemeinsame Bekannte hatten Alex bestätigt, dass sie nichts mehr von diesem gehört hatten. Aus diesem Grund hatte Alex beschlossen, seine Anwesenheit auf dem Campus dazu zu nutzen, ein Gespräch mit seinem alten Freund zu führen. Zum Teil machte er sich Sorgen um Nikolaj, und zum anderen musste er schon zugeben, dass er frustriert war von seinen vergeblichen Anrufen. Er war kein Mann, der mit seiner Meinung hinter dem Berg hielt oder einer Auseinandersetzung aus dem Weg ging. Seine Schritte führten ihn in Richtung des Büros des Direktors, nur schade, dass er wusste, dass Donna heute nicht im Dienst war, sonst hätte er gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen können. Doch war dies vielleicht auch ganz gut so, ihre Anwesenheit hätte ihn bestimmt abgelenkt von seinem eigentlichen Grund hier aufzuschlagen. Kurz klopfte er an die Tür des Vorzimmers, wurde herein gebeten und nannte der Aushilfe seinen Wunsch, den Direktor sprechen zu wollen. Doch diese schien ihn nicht durchlassen zu wollen. „Prof. Anderson ist momentan nicht zu sprechen, Mr…Jaden.“ Kündigte sie ihm mit einem abweisenden Gesichtsausdruck an. Alex verdrehte die Augen, beugte sich ein wenig über den Schreibtisch zu der jungen Dame hinüber. „Für mich ist er zu sprechen, Baby“, wobei er sein charmantestes Lächeln aufsetzte, dann wartete er nicht weiter ab, sondern begab sich einfach ohne Voranmeldung in das Büro seines alten Freundes. Frechheit siegt, das war einer seiner Leitsprüche. Die Sekretärin sprang auf, wollte ihn noch aufhalten, doch war es zu spät. „Nikolaj!“ begrüßte er seinen alten Freund vielleicht ein wenig zu enthusiastisch, als er durch die Tür schritt. „Wie lang ist das her, alter Mann?“ Ohne auf die Reaktion seines Gegenübers zu warten, setzte er sich auf einen der Stühle vor dessen Schreibtisch, immerhin war Nikolaj auch nicht höflich gewesen, in dem er seine Anrufe einfach ignoriert hatte. Da musste er selbst es nun auch nicht sein, oder? Der Sekretärin winkte er nur zu, dass sie wieder gehen konnte. „Ach Moment Schätzchen, vielleicht könnten Sie uns noch etwas Kaffee bringen?“ Ihm war durchaus bewusst, dass er unverschämt war, aber momentan störte ihn das nicht, eher im Gegenteil, er genoss seinen Auftritt.

@Prof. Dr. Nikolaj Anderson


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#3

RE: Freundschaft ist nicht immer leicht Alexander & Nikolaj

in Flashback 21.05.2016 19:11
von Prof. Dr. Nikolaj Anderson | 650 Beiträge

der Auftritt hat was

Er hörte das Gemurmel vor seinem Büro und er legte seinen Stift bei Seite. Gerade wollte er aufstehen , da kam @Alexander Jaden reingestürmt und seine Sekretärin kam recht außer sich , hinter ihm her. Dann stand sie da und sah hilfesuchend zu ihm und als sein Freund sich noch hinsetze ohne Einladung und Kaffee bestellte, nickte er ihr nur zu. " Es ist okay , bringen sie uns bitte zwei Kaffee " und mit einem kleinen hörbaren Fauchen verschwand sie und schloß die Türe.
" Alexander setze dich doch " meinte er etwas sarkastisch und legte seinen Kopf etwas zur Seite. " Ach du sitzt schon ?" tat er überrascht und lehnte sich zurück.
Bei der Frage , wie lang es her ist sah er zu ihm rüber ° 7 Monate und 13 Tage ° ging es ihm durch den Kopf " Wen interessiert es, wie lang es her ist ? Oder lebst du gerne in der Vergangenheit ? " im Grunde hatte er seinen Freund und die Gespräche mit mehr als vermisst. Aber irgendwann irgendwann kam dieser Punkt, wo er sich zurück zog. Wo er müde war über alles zu reden und nachzudenken. Er wollte alles vergessen und das klappte leider nicht. Tag für Tag wurde er an alles erinnert. Wahrscheinlich hätte er eine Therapie gebraucht. Doch wenn Feuer auf Feuer traf , das ging nie gut. Abgelenkt hatte er sich in den letzten Monaten damit, das er in andere Städte gefahren war, um sich mit anonymen Sex abzulenken.
" Was führt dich zu mir ? Dein neuer Kurs ? Dir sind die Unterlagen und die dazugehörigen Infos doch zu gemailt worden. Ist da etwas unklar ? " er bleib sachlich und blieb der Direx, der sich um die Uni kümmerte. " Mir scheint , es geht dir gut ? " stellte er rhetorisch in den Raum, wobei man sehen konnte das es seinem ~Freund~ gut ging. Er war wie immer. Anders kannte er ihn nicht.


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#4

RE: Freundschaft ist nicht immer leicht Alexander & Nikolaj

in Flashback 23.05.2016 16:37
von Alexander Jaden | 781 Beiträge

Die erste Hürde, genauer gesagt die Aushilfs-Sekretärin, hatte er also genommen, doch wusste Alex genau, dass die größte nun direkt vor ihm saß. Nikolaj schien nicht gerade außergewöhnlich begeistert zu sein von seinem Besuch, doch hatte er das auch nach dessen Verhalten in den letzten Monaten nicht erwartet. Die Sekretärin schon beleidigt ab, aber das kümmerte ihn nun nicht weiter, sie konnte ihre Aggressionen ja nun an der Kaffeemaschine auslassen. Alex hatte eindeutig wichtigere Dinge vor als sich um die Gefühle einer ihm unbekannten zu kümmern. Nämlich darum, heraus zu finden, was mit seinem ehemals besten Freund los war. Obwohl so stimmte das nicht ganz. Denn er sah Nikolaj immer noch als seinen besten Freund, Alex besaß nämlich einen guten Vorrat an Loyalität, was man vielleicht nicht ganz glauben konnte, wenn man ihn das erste Mal traf. Als sein Gegenüber genau die Zeit aufsagen konnte seitdem dessen Frau verstorben war, seufzte er auf und wurde ernst. Denn auch er wusste, wann es angebracht war, besser nicht mit seinem manchmal doch überschwänglichem Temperamt zu nerven. „Die Unterlagen habe ich natürlich alle bekommen. Aber um ehrlich zu sein, deswegen bin ich nicht hier.“ Kurz hielt er inne, denn er wusste nicht genau, wie er seinem Freund begreiflich machen konnte, dass er sich Sorgen um ihn machte. „Hör mal, warum beantwortest du meine Anrufe nicht?“ stellte er dann einmal einfach die Frage in den Raum, die ihn schon so lange auf der Seele brannte. Bei Nikolaj musste er nicht groß um den heißen Brei herum reden, selbst wenn sie nicht so eng befreundet gewesen wären, denn immerhin war dieser Psychologie-Professor und würde allein aus seiner Körpersprache schon wissen, was er wollte. „Ich weiß, dass die Sache mit deiner Familie hart für dich ist, aber dich völlig zu verkriechen? Das ist doch wohl mal das falscheste, was du machen kannst. Das würde jeder deiner Kollegen dir sofort sagen.“ Nun lehnte sich Alex ein wenig in seinem Sessel zurück. „Komm doch einfach mal bei mir im Club vorbei oder wenns dir lieber ist, dann machen wir zu zweit einen Männerabend. Aber verdammt, hör auf mich zu ignorieren.“ Er war nun mal ein Mann der ehrlichen und direkten Worte. Zwar hatte er durch sein Jurastudium gelernt, alles schön zu reden, doch hatte er sich damit nie anfreunden können. Bei ihren letzten Begegnungen hatte Nikolaj stets die Distanz gewahrt und es war immer nur um Angelegenheiten gegangen, die sich mit der Uni beschäftigten. Davon hatte er aber nun genug.

@Prof. Dr. Nikolaj Anderson


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#5

RE: Freundschaft ist nicht immer leicht Alexander & Nikolaj

in Flashback 25.05.2016 21:13
von Prof. Dr. Nikolaj Anderson | 650 Beiträge

Er hoffte mal nicht das seine Sekretärin nun ihre Wut an der Kaffeemaschine auslassen würde, denn dann würden sie wahrscheinlich gleich Tütensuppe mit Milch und Zucker serviert bekommen. Der, der die Macht über die Kaffeemaschine hatte, den sollte man immer gut behandeln. Er blickte seinen Freund an und hörte ihm zu. Er folgte ihm ohne große Reaktion oder Mimik, obwohl, als @Alexander Jaden seine Familie ansprach, stockte kurz sein Atem und er musste hart schlucken. Er schätze seinen Freund und er würde sich für ihn einen Arm abhacken lassen, doch er war noch in der Flucht Phase. Die Phase, wo man über nichts sprechen wollte. In der Phase, wo man nicht über seine Trauer sprechen wollte. Aus Angst, zusammen zu brechen und nicht mehr hoch zu kommen. Auch wenn man wußte, das da ein Freund war, der einem die Hand reichte. Gerade wollte er antworten, da kam der Kaffee und er bedankte sich bei ihr und als die Türe wieder etwas unsanft zuflog, räusperte er sich und nickte ihm zu. " Ich kann dir nicht versprechen, das dein Kaffee nicht vergiftet ist " meinte er nur und fing an seinen Kaffee umzurühren.
" Du hattest angerufen ? Tut mir leid, das muss ich übersehen haben " suchte er Ausflüchte und das er sich verkriechen würde. Was sollte er dazu sagen. Sein Freund hatte recht. Doch er konnte es nicht zugeben und nahm einen Schluck heißen Kaffee, um etwas Zeit zu schänden. " Jeder trauert auf seine Weise und ich tue es auf meiner " Dies war zwar keine wirkliche Antwort, die Alexander hören wollte, doch er war gerade wie ein ertapptes Kind, was sich rausreden wollte. Natürlich vermisste er die Gespräche mit ihm , doch seine Trauerphase war einfach zu tief. Und sein Freund schien hier zu sein, um ihm einen Arschtritt zu geben. " Einen Männerabend ? Trinken bis zum umfallen ? Versuchen mich abzulenken ? Mir zu zeigen, das Zeit alle Wunden heilt ? " er presste seine Lippen aufeinander, denn seine Schuldgefühle waren Emens. Denn er hätte den Schmerz seiner Gattin sehen müssen und handeln. Er war wohl zu sehr mit sich beschäftigt, das er ihre Gefühle übersehen hatte. Er schätze den Versuch seines Freundes, ihn zur Vernunft zu bringen.


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#6

RE: Freundschaft ist nicht immer leicht Alexander & Nikolaj

in Flashback 26.05.2016 14:15
von Alexander Jaden | 781 Beiträge

Ganz wie er es erwartet hatte, stand Alex nun vor der Herkules-Aufgabe, seinem Freund etwas aus der Nase zu ziehen oder diesen überhaupt zu einer Gefühlsregung zu bekommen. Im Gegensatz zu Nikolaj hatte er kein Psychologie-Studium und nicht Jahre der Forschung in diesem Gebiet hinter sich, doch hoffte er, dass er sich auf seine gute Menschenkenntnis verlassen konnte. Eigentlich wusste er bei jedem Menschen, wie er mit diesem umgehen musste, ein Umstand, der ihm bei seinen Geschäften stets hilfreich war. Jedoch handelte es sich hier definitiv nicht um Geschäft, sondern um privates, und da musste Alex zugeben, dass er gerade in diesem Bereich durchaus Nachhilfe hätte gebrauchen können. So war Nikolaj eben einer seiner ganz wenigen Vertrauten, die er je an sich herangelassen hatte. Ihm fehlten die langen Gespräche mit seinem Freund, die sie früher häufig geführt hatten. Und auch wenn er sich sonst eigentlich kaum um die Gefühle anderer Menschen scherte, in diesem Fall war es eben anders. Die Tür des Büros öffnete sich wieder und eine eindeutig mies gelaunte Sekretärin brachte den Kaffee zu ihnen herein, stellte diesen ohne ein weiteres Wort auf den Tisch und verschwand wieder. Kurz sah er ihr hinterher, dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf Nikolaj. „Augen zu und durch würde ich da sagen.“ Mit diesen Worten nahm er eine Tasse und probierte von dem Getränk, welches doch recht gut duftete. Eigentlich wäre ihm in dieser Situation ein guter Schluck Whiskey lieber gewesen, aber befanden sie sich immerhin an der Uni, noch dazu im Büro des Direktors, ein wenig Anstand und guten Umgang besaß sogar ein Alexander Jaden. Dabei lauschte er den Ausflüchten seines Freundes genau, im Grunde genommen hatte er auch mit eben dieser Reaktion gerechnet, doch würde er ihn nicht so einfach davonkommen lassen. Er verstand durchaus, dass Nikolaj sich noch in der Trauer befand, doch brauchte dieser anscheinend Hilfe, um die Situation durch zu stehen und er war bereit, diese zu geben. „Hör mal, ich rede hier nicht von sinnlosen Besäufnissen. Klar, die haben wir auch zusammen durch. Aber ich meinte eher, dass wir uns einfach mal zusammensetzten. Oder was unternehmen zusammen. Du musst mal raus aus der Uni und auch aus deinen vier Wänden.“ Definitiv musste er das, das konnte Alex sogar ohne den Hintergrund der Psychologie sagen. Und dann ging er einen Schritt weiter, wobei er nun wirklich nicht wissen konnte, wie Nikolaj darauf reagieren würde. „Meinst du, deine Familie hätte gewollt, dass du dich nur noch versteckst?“ Provokation pur, das war ihm durchaus bewusst, doch musste man eben manchmal mit der Tür ins Haus fallen, um Reaktionen zu bekommen, wie auch immer diese ausfallen würden. Momentan war alles besser, als Nikolajs unbeteiligte, verschlossene Art. „Vielleicht will deine Frau ja gefunden werden, aber so schaffst du das bestimmt nicht.“ Alex selbst hatte schon versucht, durch seine vielzähligen Kontakte, etwas heraus zu finden, nur leider bisher erfolglos.

@Prof. Dr. Nikolaj Anderson


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#7

RE: Freundschaft ist nicht immer leicht Alexander & Nikolaj

in Flashback 26.05.2016 21:51
von Prof. Dr. Nikolaj Anderson | 650 Beiträge

Auch wenn er Psychologie studiert hatte und Verhaltensforschung, so hieß es nicht, dass er es immer und überall im realen Leben einsetzte. Er schätzte seinen Freund und wußte um sein Bemühen. Das ihm die langen Gespräche mit ihm fehlten, das würde er auch bestätigen. Ihm selber fehlten sie auch. Denn sein Freund stand mitten im Leben. Er hatte selber auch Höhen und Tiefen durch und war durch und durch ein Freund. Selten in seinem Leben hatte er so einen Menschen kennen gelernt. Und obwohl er vollstes Vertrauen zu ihm hatte und wußte, das @Alexander Jaden Tag und Nacht für ihn da wäre, so fiel es ihm schwer, über seinen Schatten zu springen. Noch mehr Schwäche zu zeigen, die eh in ihm schlummerte. In der Uni setze er seine Maske auf. Niemand ahnte seinen Schmerz. Doch nun saß sein Freund hier und sprach ihn direkt auf das alles an. Ein innerer Fluchtinstinkt setze ein , doch blieb er sitzen.
Alexander machte ihm den Vorschlag sich zu treffen, Gespräche zu führen und etwas zusammen zu trinken. " Ich bin im Moment viel beschäftigt " versuchte er sich raus zu reden. Und da Alexander ihn genau kannte, wußte er , das das nur Ausflüchte waren.
Und als er dann noch einen oben drauf setzte und seine Familie ansprach, stand er auf und ging zum Fenster und sah hinaus. Er presste seine Lippen aufeinander und seine Finger spielten etwas nervös mit sich selber. Und somit verschränkte er seine Arme ineinander , damit seine Hände Ruhe gaben und musste hart schlucken, als er das von Noreen meinte " Ich schaffe es so nicht ? Ich habe drei Privatdetektive, die an dem Fall arbeiten. " Geld spielte ihm für diese Sache keine Rolle. " Warum so negativ und traust es mir nicht zu " Ihm war es gerade lieber, Gegenfragen zu stellen, anstatt auf seine Fragen zu Antworten. So konnte er um so mache Themen drum herum kommen. Obwohl er genau wußte, das sein Freund nicht doof. " Was macht dein Geschäft ? " wollte er dann wissen und setze sich wieder, um unbeeindruckt seinen Kaffee zu trinken. Und der Satz -- Meinst du, deine Familie hätte gewollt, dass du dich nur noch versteckst?-- hallte in seinem Kopf. Denn vermutlich hatte sein Freund recht.


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#8

RE: Freundschaft ist nicht immer leicht Alexander & Nikolaj

in Flashback 27.05.2016 13:53
von Alexander Jaden | 781 Beiträge

Alex musste wirklich zugeben, dass Nikolaj ein harter Brocken war, der es ihm hier schwer machte, an ihn heran zu kommen. Aber damit hatte er gerechnet, und er würde auch nicht locker lassen. Dazu waren Freunde doch auch immerhin da, in schweren Zeiten zu dem anderen zu stehen und nicht gleich aufzugeben, wenn es einmal schwierig wurde. Zumindest sah Alex Freundschaft in diesem Sinne, deswegen war er auch hergekommen. Der Kaffee war nun vergessen, während er Nikolaj genau beobachtete. Immer noch hielt sich sein Gegenüber viel zu sehr zurück, versuchte keine Regung zu zeigen. Und die Ausrede, dass er zu viel zu tun hätte, nahm Alex auch gleich als solche war. Als das Gespräch dann wieder auf die Familie des Professors zu sprechen kam, erhob sich dieser, ging ans Fenster und man konnte eindeutig die Anspannung im Raum spüren. Immerhin etwas, auch wenn es nicht das war, was Alex sich erhofft hatte. Würde er je an den anderen Mann herankommen? Es schien eigentlich aussichtslos in dieser Situation, aber aussichtslos gab es eigentlich nicht im Sprachgebrauch von Alex. Herausforderungen waren das Salz in der Suppe, die man auch Leben nennen konnte, und er stellte sich eben dieser Herausforderung. Aufgeben kam nicht in Frage, denn so hatte er es bisher in seinem ganzen Leben gehalten. „Also Privatdetektive hast du engagiert? Vielleicht nicht die beste Wahl. Meiner Meinung nach. Ich hab da andere Kanäle, die in so einer Situation eindeutig besser geeignet sind.“ Kurz ließ er diese Aussage im Raum stehen. Gut, er hatte diese Kanäle bereits angezapft, doch noch bestimmt nicht alle, die ihm zur Verfügung standen. „Irgendwie hab ich das Gefühl, dass du selbst nicht dabei bist, bei der Suche. Vielleicht willst du sie nicht finden?“ Nun begab er sich auf dünnes Eis, das wusste er, doch was blieb ihm schon übrig? Er hatte Nikolaj lange genug in diesem Zustand belassen, es musste sich da etwas ändern. Auch wenn es bedeutete, dass sein bester Freund erst einmal so richtig wütend auf ihn wurde. Wut war besser als Gefühlskälte. Doch dann setzte sich Nikolaj wieder an den Tisch, weiterhin mit dieser distanzierten Maske auf dem Gesicht. Alex musste zugeben, dass er langsam wütend wurde, doch hielt er dies zurück, denn es ging hier nicht um ihn. Tief atmete er deswegen durch, bevor er zu einer Antwort ansetzte. „Wir reden hier heute nicht über mich oder meinen Club. Da läuft alles prima. Diesmal geht es um dich, Nikolaj! Aber das scheinst du wirklich noch nicht zu verstehen.“

@Prof. Dr. Nikolaj Anderson


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#9

RE: Freundschaft ist nicht immer leicht Alexander & Nikolaj

in Flashback 27.05.2016 14:49
von Prof. Dr. Nikolaj Anderson | 650 Beiträge

Er konnte sich glücklich schätzen , einen solchen Freund zu haben. Einen Freund , der nicht locker ließ, egal wie schwer er es ihm machte. Egal wie abweisend er zu @Alexander Jaden war. Und Alexander kannte ihn gut genug, um zu wissen , wie man ihn reizen konnte. Er kannte genau die Knöpfe, die er drücken musste, damit er brach. Bei dem Satz -- Irgendwie hab ich das Gefühl, dass du selbst nicht dabei bist, bei der Suche. Vielleicht willst du sie nicht finden -- schwappte in Zeitlupe das kleine Tröpfchen über, was das Fass zum überlaufen brachte. Er klatschte mit beiden Händen auf seinen Schreibtisch, gleichzeitig erhob er sich und beugte sich zischend zu seinem Freund " Du wagst es, mir so etwas zu sagen ? Mir vorzuhalten, ich würde gar nicht suchen " sein Herz raste und Gefühlsmäßig würde er seinem Freund gerade am liebsten eine in die Fresse schlagen. Erst hatte er vor ein paar Tagen seinen Bruder @Adrian Anderson überraschender weise hier in Toronto per Zufall getroffen und das Gespräch war eskaliert und nun hielt sein angeblicher bester Freund ihm so etwas vor. Er war gerade zu verbohrt, zu kaputt, einfach zu verloren um zu verstehen, warum sein Freund diese Worte nutzte. " Alexander, ich schlafe seit Monaten keine Nacht, es vergeht nicht einen Moment, wo ich an sie denke und suche. Jede nur so kleine Spur versinkt im Nichts. Es ist , als wenn sie nie da gewesen wäre.Und weißt du was ich noch mache ? Ich mache mir jeden Tag Vorwürfe. Vorwürfe, es nicht gemerkt zu haben das sie vor hatte mich zu verlassen. Ich mache mir jeden Tag Vorwürfe, ihr nicht genug Halt gegeben zu haben. Und was das schlimmste ist, wäre ich nicht in meinem Büro gewesen , sondern mit im Garten , wäre Ariel auch nicht ungesehen aus dem Garten verschwunden. " Seine Worte waren erst gezischt, dann laut, dann wurde er immer leiser und am Ende brach seine Stimme. Mit einem Ruck setze er sich auf seinen Bürostuhl und zum ersten mal nach der ganzen langen Zeit der Wut und Trauer fing er an zu weinen.
Er konnte seinem Freund nicht in die Augen schauen " Geh Alexander, ich bitte dich ...." er versuchte sich zusammen zu reißen , doch seine Maske fiel.


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#10

RE: Freundschaft ist nicht immer leicht Alexander & Nikolaj

in Flashback 30.05.2016 14:34
von Alexander Jaden | 781 Beiträge

Natürlich konnte sich Alex nicht sicher sein, was seine Worte bei seinem Freund bewegen würden. Doch war er eben nicht her gekommen, um Smalltalk zu machen oder wieder abgewiesen zu werden. Die Entwicklung, die Nikolaj in den letzten Monaten gemacht hatte oder vielleicht besser gesagt hatte durchmachen müssen, war nicht gut für diesen. Sein bester Freund hatte sich in sich selbst zurück gezogen und Alex hatte die dunkele Ahnung, dass dieser Rückzug Nikolaj vielleicht zerstören könnte. Was nicht geschehen durfte. Auf seine erneuten Anspielungen auf Nikolajs Frau reagierte dieser endlich. Alex beobachtete, wie er die Hände auf den Schreibtisch schlug, sich dann erhob und zu ihm herüber beugte. Dies war das, was er hatte hervorrufen wollen. Ein Loch in der dicken Mauer, die Nikolaj um sich herum errichtet hatte. Und weil es eben genau die Reaktion war, die er beabsichtigt hatte, ertrug er die Worte seines Freundes auch ohne mit der Wimper zu zucken. Denn nun kam hervor, woran dieser die ganzen Monate gelitten hatte. Nikolaj gab sich tatsächlich selbst die Schuld an all dem, was geschehen war. Alex war bestürzt, als er dies erkannte, damit hatte er nicht wirklich gerechnet. Mit Trauer und Wut schon, aber nicht mit diesen zerstörerischen Gedanken, dass sein Freund sich all die Schuld gab. Ihm tat es weh, Nikolaj so zu sehen, endlich die Wahrheit hinter dem Verhalten des Mannes zu erfahren. Auch wenn er nur selten etwas auf die Gefühle anderer Menschen gab, in diesem Moment war es anders. Alex schluckte schwer, als Nikolaj geendet hatte, das verzweifelte Gesicht seines Freundes sprach Bände. Was konnte er nach diesem Ausbruch sagen? Er wollte dem anderen Mann Zuspruch bieten, aber wie sollte er das nur anstellen? „Nikolaj, es tut mir leid. Ich habe nicht gewusst, dass du so denkst, dass du dir die ganze Schuld gibst.“ Kurz hielt er inne, überlegte sich seine weiteren Worte. „Aber du bist nicht schuld an dem Geschehen.“ Das war seine totale Überzeugung. „Und ich werde jetzt nicht gehen, ich werde dich jetzt nicht einfach so in diesem Zustand hier allein lassen!“ Langsam erhob er sich von seinem Stuhl, ging um den Tisch herum. Vor Nikolaj angekommen legte er seine Hand auf dessen Schulter. Die Tränen des Freundes kamen nun hervor und er war sich sicher, dass dies gut so war.

@Prof. Dr. Nikolaj Anderson


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#11

RE: Freundschaft ist nicht immer leicht Alexander & Nikolaj

in Flashback 30.05.2016 21:31
von Prof. Dr. Nikolaj Anderson | 650 Beiträge

Kurz vergrub er seine Hände in seinem Gesicht und spürte einen Moment später die Hand seines Freundes auf seiner Schulter. In dem Moment war es ihm schon peinlich zu weinen, da er holte er sein Stofftaschentuch aus seiner Jackettasche und wischte sich die Tränen weg und versuchhte sich zu sammeln. Seine Stimme war noch etwas belegt als er anfing zu sprechen. " Ich bin nicht schuld ? Soll ich es der Katze lieber in die Schuhe schieben ? Ariel ist ihrer Katze hinterher gelaufen, und der Autofahrer ...." er brach ab, denn @Alexander Jaden kannte die Story schon. " Wäre ich da gewesen , hätte ich vielleicht eher gemerkt, dass die Türe nicht abgeschlossen war. " er wußte bis heute nicht, warum die Türe überhaupt offen gewesen war. Die Katze , Shayla , hatte sich in der letzten Zeit eh bei den Nachbarn einquartiert und kam ebenso nicht mehr nach Hause. Warum auch. Es war niemand mehr da, der sich um sie kümmerte. Er war nie da. " Alexander. " begann er dann und sah seinen Freund mit müden Augen an. Es war nicht seine Art, Schwäche zu zeigen, doch gerade ließ er etwas Schwäche zu. Denn er vertaute seinem Freund. Er würde ihm sein Leben anvertrauen. " ich bin schuld, davon kannst du mich auch nicht abbringen. " Ich hatte ihr gesagt, das ich hochkomme , um mit ihr zu spielen. Doch du kennst das ja, hängt man einmal am PC und die Zeit ...." er ließ seinen Kopf hängen " Ich weiß gerade nicht, wie es weiter gehen soll. Noreen ist nach wie vor weg. Dann habe ich meinen Bruder @Adrian Anderson getroffen. Zufällig. Ein wiedersehen , auf welches ich lieber verzichten wollte. Er hat mich gereizt und dann habe ich mich gehen lassen und ihm auf offener Straße eine verpasst. " er winkte ab " Am Ende sind wir aber gemeinsam zu Friedhof, denn er wußte noch nicht, dass Ariel tot und Noreen weg ist. Obwohl ich dazu sagen muss, er mochte Noreen nicht. " seine Stimme war leise und es wirkte, als würde ihn das Sprechen anstrengen. Im Grunde war er verzweifelt. Zukunftspläne ? --->Keine.


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#12

RE: Freundschaft ist nicht immer leicht Alexander & Nikolaj

in Flashback 03.06.2016 14:23
von Alexander Jaden | 781 Beiträge

Alex sah seinem Freund den Schmerz, der in diesem tobte, wirklich an. Zwar hatte er selbst noch nicht so einen Schicksalsschlag hinnehmen müssen, und konnte sich entsprechend nicht wirklich in die Lage des anderen Mannes versetzten, aber dennoch schmerzte es auch ihn, seinen Freund so zu sehen. Doch war eben dies die Reaktion, die er beabsichtigt hatte, nach diesen Monaten, in denen ihm Nikolaj immer nur mit einer Maske gegenüber getreten war, hatte einfach etwas passieren müssen. Alex blieb einfach neben seinem Freund stehen, die Hand immer noch auf dessen Schulter. Er hörte Nikolaj genau zu, wobei er leider nicht wusste, wie er diesem nun helfen konnte. Doch immerhin war es ein Fortschritt, dass sein Gegenüber redete. Über private Dinge redete, nicht nur über die Uni oder fachliches. Ein Seufzen war von Alex zu hören- „Wegen Noreen, da kann ich noch einmal alle meine Beziehungen spielen lassen. Meine Beziehungen…sind etwas weitreichender als es ein Privatdetektiv oder die Polizei schaffen würden. Spurlos verschwinden kann in dieser Zeit niemand mehr.“ Und seine Worte stimmten, er hatte tatsächlich weitreichende Beziehungen, die er jederzeit für Nikolaj nutzen würde. „Warum ist sie überhaupt verschwunden? Du musst doch eine Vermutung haben.“ Bisher hatten sie nie über dieses Thema reden können, nun aber sprach er es an. Denn eine Vermutung musste sein Freund doch haben. Zudem fragte Alex sich, wie Noreen das angestellt haben konnte, einfach so zu verschwinden, denn wie er eben schon erwähnt hatte, war das eigentlich im Zeitalter der modernen Technik nicht möglich. Nun kehrte er zu seinem Stuhl zurück, ließ sich fort wieder nieder. Erstaunt erfuhr er, dass Nikolaj auf seinen Bruder getroffen war. Er wusste, dass sich die beiden Brüder nicht sonderlich verstanden, also konnte er sich vorstellen, dass Nikolaj nicht gerade erbaut von diesem Treffen gewesen war. „Finde ich gut, dass du ihm eine geknallt hast!“ stellte er fest. „Und er hatte das bestimmt auch verdient“ Wusste er doch, dass Nikolaj sonst nur äußerst selten die Beherrschung verlor und dass er handgreiflich wurde, das erschien schon fast absurd bei diesem Mann.

@Prof. Dr. Nikolaj Anderson (etwas kurz, aber heute lässt meine Kreativität zu wünschen übrig^^)


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#13

RE: Freundschaft ist nicht immer leicht Alexander & Nikolaj

in Flashback 03.06.2016 21:48
von Prof. Dr. Nikolaj Anderson | 650 Beiträge

Er ließ gerade alles raus. Etwas seltenes, doch sein Freund hatte es geschafft. Er hatte es geschafft, zu reden. Noch stand er neben ihm und er spürte die Hand und den leichten Druck dieser auf seiner Schulter. Eine gewisse Körpernähe, die er lange nicht mehr gespürt hatte. Und unbewußt würde er zugeben, das es gut tat. Denn sein Freund @Alexander Jaden hatte bei ihm die richtigen Knöpfe gedrückt. Ihn aus seiner Höhle gelockt.
" Noreen ? Sie hat ihr Handy nicht mit genommen und kaum Kleidung. Sie hat nur Bargeld , denn ihre Handtasche samt Papiere sind noch zu Hause. Wenn ich nicht wüßte, das sie weggegangen ist, freiwillig, würde ich sogar sagen, das sie Kopflos davon geflohen ist. Sie ist auch nicht entführt worden. Der eine Cop hat mich damit auch immer genervt. Ich war letztens bei einem anderen guten Freund. @Darryn Sean Harrison. Ich weiß nicht, ob ihr euch kennt.Er war nicht auf der Beerdigung. Ich hatte ihm nicht bescheid gegeben. Er hat auch Beziehungen. Aber such du auch , wenn du Ideen hast. Sie ist weg, weil ich sie alleine gelassen habe. Ich bin nach zwei Wochen wieder arbeiten gegangen. Ich hatte Ablenkung. Sie nicht. Vielleicht hat sie unbewußt mir auch die Schuld gegeben. Ich weiß es nicht. Es reicht, das ich mir die Schuld gebe. Und sie ? Sie kam nicht mit der Situation klar und ich habe nicht gemerkt wie sie immer verschlossener wurde. Noch ein Fehler, der mir nicht hätte passieren dürfen ! " er atmete tief durch und sah seinen Freund an , als @Alexander Jaden sich wieder ihm gegenüber setzte " Adrian ist und bleibt ein Arsch. Er ist froh das Noreen weg ist " Er konzentrierte sich, um wieder runter zukommen und sah seinen Freund an. " Ich werde da drüber hin weg kommen, doch es tut so verdammt weh. Es schmerzt so sehr. " Sein Herz schlägt, aber es lebt nicht mehr. Doch er versteckte es weiterhin hinter einer Maske. Nur zu dumm, das Alexander ihn zu gut kannte. Wahrscheinlich hatte er sich deshalb auch unbewußt nicht mehr bei ihm gemeldet.

// alles Okay


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#14

RE: Freundschaft ist nicht immer leicht Alexander & Nikolaj

in Flashback 20.06.2016 10:53
von Alexander Jaden | 781 Beiträge

Während er seinen Freund beobachtete, ging es durch Alex Kopf, wie sehr dieser leiden musste. Nicht nur der Verlust des Kindes, nein auch der der Frau, wenn auch in anderer Weise. Bisher hatte es in seinem Leben niemandem gegeben, den er so hätte vermissen können, wie Nikolaj dies mit seiner Familie tat, ausgenommen mal eben Nikolaj, der sein bester Freund war. Doch in diesem Moment schoss Donna in seinen Kopf. Zwar kannte er sie erst seit kurzem, doch hatte diese Frau es irgendwie geschafft, sich in sein Herz zu hexen. Unglaublich, aber nun mal doch wahr. Doch verwarf er gleich wieder den Gedanken, dass er eben diese Frau nie wiedersehen würde, denn der Stich, der sich dabei in seine Brust stahl, der war doch zu heftig. Außerdem ging es momentan nicht um ihn, sondern um Nikolaj. Er lauschte dessen Worten, nachdem der sich wieder gesetzt hatte, aufmerksam. Die Einzelheiten über Noreen speicherte er ab, vielleicht waren diese hilfreich, wenn er seine Kontakte ins Spiel brachte. Als Nikolaj Darryn erwähnte, nickte Alex kurz. „Ja, ich kenne ihn. Besser gesagt seinen Bruder, mit ihm habe ich schon einmal….Geschäfte gemacht.“ Einzelheiten wollte er seinem besten Freund in diesem Falle ersparen, denn es hatte sich um Geschäfte mit Frauen gehandelt. Üble Geschäfte in der Tat, doch so verdiente er einfach sein Geld. Das richtige Geld, nicht das, welches durch seine Clubs herein kam. „Auch wenn du selbst Professor der Psychologie bist, heißt das nicht, dass du immun gegen Schläge bist, Nikolaj.“ Denn Alex war überzeugt davon, dass sich sein Gegenüber viel zu sehr die Schuld an dem gab, was geschehen war. „Oft sind wir gerade blind bei Dingen, die in der Familie passieren. Du hast selbst getrauert und ungewöhnlich ist es nicht, wenn Menschen nach einem solchen Schlag schnell wieder arbeiten gehen.“ Inzwischen klang er selbst ja schon nach einem Psychologen fiel ihm auf. Doch dies lag wohl einfach daran, dass er andere Menschen gut lesen konnte, eine jahrelange Erfahrung, die er durch seine verkorkste Kindheit sowie Jugend und später dann durch seine Geschäfte vertieft hatte. „Ich will dir nicht reinreden, ok, aber ich sehe es nun mal anders. Du gibst dir die Schuld an etwas, an dem du keinen Einfluss hattest, mein Freund.“ Alex nahm noch einmal die Kaffeetasse in die Hand, trank einen Schluck. Das Thema kam wieder auf Nikolajs Bruder. Viel wusste Alex über diesen nicht, denn sein bester Freund schien nicht wirklich über ihn reden zu wollen. Was man durchaus verstehen konnte, wenn der Bruder ein Arsch war. „Dann ist es doch gut, dass du keinen Kontakt mehr zu ihm hast. Keiner will groß etwas mit einem Arsch zu tun haben, selbst wenn dieses aus der Familie kommt.“ Obwohl gerade er selbst vielleicht nicht der Experte in Sachen Familie war. Wann hatte er eigentlich seine Eltern oder seine Schwester das letzte Mal gesehen? Eine Karte zu den Geburtstagen und zu Weihnachten, dazu ein kleines Präsent, welches seine Assistentin aussuchte reichte doch völlig. Sein Blick blieb auf Nikolaj gerichtet, und in seinem Kopf ging er Möglichkeiten durch, wie er seinen besten Freund aus diesem unendlich tiefen Loch heraus holen konnte. „Und ich bleibe immer noch bei meinem Vorschlag. Lass uns zusammen was machen. Meinetwegen auch einfach nur mal etwas segeln oder ein gemütlicher Abend mit etwas Alkohol. Mein Angebot steht!“

@Prof. Dr. Nikolaj Anderson


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#15

RE: Freundschaft ist nicht immer leicht Alexander & Nikolaj

in Flashback 23.06.2016 21:17
von Prof. Dr. Nikolaj Anderson | 650 Beiträge

Er war froh das er diesen Mann vor ihm seinen Freund nennen konnte. Er versuchte ihn aufzubauen. Aber auch wenn er ihn nun kurz anlächelte, sah es in seinem inneren leer aus. Das er sich keine Vorwürfe machen sollte, das hatten ihm schon einige gesagt, doch so einfach war das nicht. Tag für Tag spielte sich dieser Tag vor seinen Augen ab.
Wie sein Freund @Alexander Jaden sein Geld verdiente im Hintergrund das wußte er nicht. Genauso wie bei Darryn. Aber im Grunde wäre es ihm wahrscheinlich egal, wenn er die Wahrheit wüsste. Freunde war man , auch wenn man alles von einem wußte.
Freunde waren wichtiger als Familie. Jedenfalls in seinen Augen. Denn Freunde konnte man sich aussuchen und @Adrian Anderson konnte er sich nicht aussuchen. Den hatte er. Und das er auch noch hier in Toronto war, das kotzte ihn an. Denn die Welt war groß und genau hier mussten sie sich knubbeln. Das sie sich irgendwann mal wieder vertragen dadran glaubte er nicht.
Das sein Freund ihn hier stützte und gut zu sprach tat ihm gut. Und bei der Idee etwas zu unternehmen nickte er. " Ja Ablenkung täte gut und hier kann ich eh nichts ausrichten.Und bald sind Semester Ferien und ......was soll ich hier " er schaute seinen Freund dankbar an. " Segeln ? Klingt gut. Nur musst du mir sagen wie das geht. Ich habe zwar schon so einiges gemacht, aber gesegelt bin ich noch nie. Ich bring den Whiskey mit " lachte er leise und er wußte selber, das es gut war. Ablenkung war das beste und genug Menschen hatte er beauftragt nach Noreen zu suchen und Darryn tat es ebenso. Auf seine Art.
" Das Gespräch tat gut, danke " auch wenn er wußte, das er sich nicht bei ihm bedanken musste, so tat er es. Denn Freundschaft war nichts was er als selbstverständlich ansah. " Was muss ich denn so alles packen ? Sicherlich kein Jacket und Lackschuhe " versuchte er zu scherzen


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